USA: Mike Johnson erneut zum Sprecher des US-Repräsentantenhauses gewählt

Mike Johnson ist in seinem Amt als Sprecher des US-Repräsentantenhauses bestätigt worden. Der Republikaner wurde im ersten Wahlgang wiedergewählt. Johnson verbleibt damit im drittmächtigsten politischen Amt der USA, nach dem Präsidenten und dessen Vize.
Die Republikaner halten im Repräsentantenhaus lediglich eine knappe Mehrheit. Die nötigen 218 Stimmen erhielt Johnson den Angaben zufolge nur, weil zwei seiner Parteikollegen, die zuvor gegen ihn stimmen wollten, doch für ihn stimmten. Bevor der erste Wahlgang formal beendet wurde, gab es am Rande des Plenarsaals Gespräche mit den Abweichlern, die daraufhin in letzter Minute ihr Votum änderten.
Durch die nur knappe Mehrheit der Republikaner war ein enger Ausgang der Wahl erwartet worden. Johnson hat zudem mit parteiinternen Spannungen zu kämpfen: Die Republikaner im Repräsentantenhaus sind zersplittert, regelmäßig kommt es zu Machtkämpfen innerhalb der Partei.
Hardliner und Trump-Loyalist
Auch an Johnsons Person gibt es Kritik. So werfen ihm manche Abgeordnete vor, gegenüber den Demokraten zu kompromissbereit zu sein. Allerdings sprach sich der künftige US-Präsident Donald Trump, der innerhalb der Partei sehr viel Macht hat, vor dem Votum erneut für den 52-Jährigen aus. So bezeichnete er Johnson als “guten, hart arbeitenden, religiösen Mann”, der seine komplette Unterstützung habe.
Johnson hatte das Amt des Vorsitzenden im Oktober 2023 von seinem Vorgänger Kevin McCarthy übernommen, nachdem dieser von radikalen Republikanern aus dem Amt gedrängt worden war. Johnson gehört dem religiösen, rechten Flügel seiner Partei an. Er gilt als moderat auftretender Hardliner und loyaler Unterstützer von Donald Trump: Unter anderem weigerte er sich, Trumps Niederlage bei der Präsidentenwahl 2020 anzuerkennen, und saß im Verteidigerteam bei Trumps Amtsenthebungsverfahren.