Bundestagswahlkampf: CSU will mehr Gerechtigkeit für Mütter bei der Rente

Die CSU macht sich vor der Bundestagswahl für eine Ausweitung der sogenannten Mütterrente stark. Sie will erreichen, dass alle Mütter, die für die Kinder zu Hause geblieben sind, die gleichen Erziehungszeiten bei der Rentenversicherung gutgeschrieben bekommen. Ein entsprechendes Forderungspapier wollen Bundestagsabgeordnete der Partei nächste Woche bei ihrer Klausurtagung beschließen. Zuerst hatte die Mediengruppe Bayern darüber berichtet.
Bisher werden Frauen, die vor 1992 Kinder bekommen haben, bei der Mütterrente benachteiligt. Sie bekommen maximal zwei Jahre und sechs Monate Erziehungszeiten bei der Rente gutgeschrieben – pro Kind. Mütter, deren Kinder 1992 oder später geboren wurden, können dagegen bis zu drei Jahre geltend machen.
Diese Ungleichbehandlung will die CSU aufheben. Die Gerechtigkeitsfrage für alle Mütter in der Rente sei erst gelöst, wenn auch für vor 1992 geborene Kinder volle drei Erziehungsjahre in der Rente anerkannt würden.
“Erziehungsleistungen sind eine Lebensleistung, die in der Rente anerkannt werden muss”, heißt es in der Begründung der CSU. “Deshalb wollen wir die Mütterrente III mit einer vollständigen Gleichstellung durch drei Rentenpunkte für alle Mütter durchsetzen – unabhängig vom Zeitpunkt der Geburt ihrer Kinder.”
Fast 87 Prozent aller Frauen über 65 erhalten die Mütterrente
Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaft
(DIW) belegte vor wenigen Monaten den Vorteil der Mütterrente für Frauen mit Kindern. Gäbe es sie
nicht, würden fast neun Millionen Rentnerinnen im Durchschnitt 107 Euro
im Monat fehlen, heißt es darin. Fast 87 Prozent aller Frauen über 65 Jahre
erhalten derzeit die Mütterrente. Im gemeinsamen Wahlprogramm mit der Schwesterpartei CDU hat die CSU die Forderung nach einer Ausweitung der Mütterrente nicht untergebracht.
Bei ihrer Klausur im oberbayerischen Kloster Seeon wollen die CSU-Bundestagsabgeordneten zudem über Gendersprache, Steuersenkungen und Klimaschutzmaßnahmen sprechen. “Wir lehnen behördliche Gendersprache ab und werden sie unterbinden. Wir stellen sicher, dass in Bundesbehörden Gendersprache nicht verwendet wird”, heißt es im Beschlusspapier für Seeon. Klimaschutzmaßnahmen müssten industrie- und arbeitsplatzfreundlich stattfinden, heißt es an anderer Stelle in dem Papier. Die Klausurtagung endet am Mittwoch. Als Gast wird unter anderem Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz erwartet.