Fortuna Düsseldorf – Thioune: “Die Drei ist auch cool”

Fortuna Düsseldorf hat das Topspiel beim Hamburger SV hochverdient verloren – und muss sich Fragen stellen. Über 90 Minuten waren die Rothosen überlegen, das wollte auch Trainer Daniel Thioune nicht dementieren.

Musste anerkennen, dass der Hamburger SV deutlich besser war: Düsseldorfs Trainer Daniel Thioune.
IMAGO/Justus Stegemann
Es war kein gutes Spiel der Düsseldorfer. Schon zum zweiten Mal in Folge ist die Fortuna ohne Punkte aus einem Ligaspiel gegangen und hat nun den direkten Anschluss an die ersten beiden Ränge verloren. Das aber nicht wegen fehlenden Spielglücks im Volksparkstadion, sondern: Die Hamburger waren am Samstagabend beim 4:1 einfach das deutlich bessere Team.
Mutiger, entschlossener, spielstärker, souveräner: All diese Attribute durfte sich der HSV zuschreiben, nicht Düsseldorf. “Wir müssen konstatieren, dass der HSV ein Topspiel gemacht hat und uns in allen Belangen überlegen war”, musste Thioune am Sky-Mikrofon anerkennen. 18:9 Torschüsse sprechen Bände und müssen Düsseldorf zum Nachdenken anregen.
Thioune hadert mit Johannessons vergebener Chance
Der Hamburger SV war nämlich mindestens eine Klasse besser, das wurde in beiden Hälften deutlich. “Uns hat der Druck auf den Ball gefehlt, die einfachen Ballverluste waren da. Dann darf man auch mal Geschenke annehmen”, forderte Thioune, der damit auf das schmeichelhafte, zwischenzeitliche 1:1 durch Dawid Kownacki anspielte, das der Pole aus dem Nichts erzielt hatte.
“Johannesson hat bei 1:2 diese Riesenmöglichkeit”, haderte der 50-Jährige mit dem Weitschuss des Isländers, der von der Mittellinie aus nicht das leere Tor getroffen hatte. “Wir wissen alle, wie schwer es ist schon mal von der Mittellinie aufs leere Tor zu schießen. Trotz alledem: Die Chance war schon deutlich größer, das Tor zu treffen, als es nicht zu treffen.”
Vergebene Möglichkeit hin oder her, selbst der erneute Ausgleich hätte wahrscheinlich nichts daran geändert, dass der HSV seine dominante Spielweise fortgeführt hätte. Das wäre nun aber Spekulation.
“Grundsätzlich haben wir immer wieder den ersten Kontakt nach hinten gewählt. Wir haben falsche Entscheidungen getroffen”, sagte Thioune: “Es hat inhaltlich nicht gereicht. Da darf ich mich selbst hinterfragen, ob das zu viel oder zu schwer war.”
Thioune über Köln und Hamburg: “Ein Stück weit besser”
Mit 38 Punkten hat Fortuna Düsseldorf nun schon sieben Zähler Rückstand auf Tabellenführer Hamburg, was Thioune mit dem Blick auf das Spiel in Köln (glückliches 1:1) und dem Spiel am Samstagabend zu einer Feststellung bewog: “Dass die beiden Mannschaften zu Recht auf eins und zwei stehen und ein Stück weit besser sind.”
Aber: “Das schmälert nicht die Art und Weise, wie wir unterwegs sind. Wir können uns mit Magdeburg hauen, auch mit Paderborn. Dann geht es vielleicht wieder um die Drei, und die Drei ist auch cool. Letztes Jahr haben wir die Drei gewonnen, das Rennen nach oben aber verloren (dramatische Niederlage in der Relegation gegen Bochum, Anm. d. Red.), dann arbeiten wir halt dafür.”
Fakt ist also: “Uns abschreiben ist zu früh, aber wir müssen uns eingestehen, dass der Abstand für eins und zwei gerade zu groß ist.” Auf Platz drei sind es für Düsseldorf aktuell fünf Punkte Rückstand.