Nach zehn Wechseln gegen die SGE: Farioli verteidigt Rotation

Francesco Farioli musste sich nach der Niederlage in Frankfurt für seine große Rotation rechtfertigen. Dass Journalisten die Mannschaft als “B-Elf” betitelten, mache ihn traurig.

Bereute seine Umstellungen nicht: Francesco Farioli.
IMAGO/Steinsiek.ch
Die Überraschung war groß, als eineinviertel Stunden vor Anpfiff in Frankfurt der Aufstellungsbogen veröffentlicht wurde. Francesco Farioli rotierte ordentlich durch und nahm im Vergleich zum Hinspiel satte zehn (!) Änderungen vor. Es saßen Spieler wie Kenneth Taylor, der zuletzt mehrfach als Matchwinner in Erscheinung getreten war, oder Top-Talent Jorrel Hato nur auf der Bank. Dafür starteten die Youngster Dies Janse (19) und Don-Angelo Konadu (18).
Das Duo gehört eigentlich der Zweitvertretung, die den 15. Platz in der zweiten niederländischen Liga belegt, an. So erzielte Stürmer Konadu in der Keuken Kampioen Divisie in 17 Partien gerade einmal einen Treffer. Von einer B-Elf wollte der Trainer jedoch nichts wissen. “Diese Gruppe von Spielern ein B-Team zu nennen – wow! Das ist wirklich etwas, das mich sehr traurig macht”, begann Farioli.
Der Coach verteidigte seine Rotation mit den mutigen Entscheidungen seit Amtsantritt. “Es gibt Entscheidungen, die manchmal kompliziert zu rechtfertigen sind. Und ich denke, dass ich in meinen 45 Spielen als Ajax-Trainer einige Risiken eingegangen bin und einige wirklich starke Entscheidungen getroffen habe”, erklärte der 35-Jährige. Farioli gab zu, dass auch er “manchmal” falschgelegen habe, doch dies sei diesmal nicht der Fall gewesen.
Farioli wechselt das System für Konadu
Doch nicht nur personell baute der Italiener um, sondern auch taktisch. Anstelle des 4-3-3 ließ er seine Elf in einem 3-4-2-1 auflaufen. Einer der Hauptgründe für den Wechsel war Konadu. “Ich wollte versuchen, für Don-Angelo einige verschiedene Szenarien zu schaffen”, erläuterte der Italiener. Der Plan ging nicht auf: Der Stürmer hing bis zu seiner Auswechslung in der 63. Minute in der Luft.
Während die Offensive um das Talent blass blieb, war die Defensive anfällig. An der Systemumstellung lag es laut Farioli aber nicht. “Es geht nicht um einen Verteidiger mehr oder weniger, die Schwachstelle gegen diese Mannschaften ist die Tatsache, dass sie drei, vier Spieler haben, die jeden Fehler bestrafen”, so Amsterdams Trainer.
Derart häufig wie am Donnerstagabend muss er sich in Zukunft wohl nicht mehr rechtfertigen. Denn Ajax ist nur noch in der Liga gefordert, weshalb er sicherlich weniger rotieren wird. Dort geht es am Sonntag (16.45 Uhr) mit dem Heimspiel gegen Alkmaar weiter, das im späten Slot bei den Spurs aus der Europa League ausschied.