Butland pariert doppelt: Rangers schlagen Fenerbahce im Elfmeterschießen


Die gute Ausgangslage aus dem Hinspiel verspielten die Glasgow Rangers gegen Fenerbahce Istanbul zwischenzeitlich. Für das Viertelfinale der Europa League reichte es dennoch – dank des Elfmeterkillers Butland.

Im Elfmeterschießen gleich zweimal erfolgreich: Rangers-Keeper Jack Butland.


Im Elfmeterschießen gleich zweimal erfolgreich: Rangers-Keeper Jack Butland.

IMAGO/Action Plus


Vor dem Rückspiel im Ibrox hatten beide Teams in Sachen Fitness die identische Ausgangssituation genossen: Ein spielfreies Wochenende sorgte für ausreichend Regenrationszeit nach dem 3:1-Sieg der Schotten am Bosporus. Aus Gründen der Belastungssteuerung waren also keine Umstellungen vonnöten.


Wechsel gab es aber dennoch auf beiden Seiten – und zwar insgesamt fünf an der Zahl: Bei den Rangers brachte Barry Ferguson Balogun und Sterling für den im Hinspiel angeschlagenen Pröpper und Ridvan. José Mourinho musste den ebenfalls im letzten Duell verletzt ausgeschiedenen Söyüncü ersetzen und verzichtete zunächst auf Tadic und Kapitän Dzeko. Osayi-Samuel, Fred und Talisca begannen dafür.

Szymanski mit dem Pausenpfiff


Den besseren Start erwischten die gewohnt lautstark unterstützten Schotten, die durch Cerny die ersten Torannäherungen verbuchten (12., 25.) und kurz nach dessen zweiten Versuch fast ein Eigentor bejubelten. Egribayat ließ einen Rückpass aus kurzer Distanz durchlaufen, schlug das Leder aber noch vor der Linie weg (33.).

Irfan Can Egribayat


Schrecksekunde: Irfan Can Egribayat klärt noch vor der Linie.
IMAGO/Focus Images


Feiern durften westlich des Glasgower Stadtkerns im ersten Durchgang nur die eigentlich harmlosen Türken. Es lief bereits die 45. Spielminute, da landete eine abgefälschte Kostic-Hereingabe bei Szymanski, der mit links aus der Luft abnahm und mit dem ersten Schuss auf Butlands Tor den etwas schmeichelhaften 1:0-Halbzeitstand herbeiführte.

Szymanskis zweiter Streich: Fener verpasst Entscheidung


Aus der Kabine kamen die Mannen vom Bosporus verbessert. Aktiver griffen sie in das offenere, aber auch zerfahrene Spiel ein und verfehlten in Person Taliscas nach gut einer Stunde hauchzart den Ausgleich (66.). Für Barry Ferguson Grund genug, Bajrami und Igamane zu bringen, die rund zwei Minuten nach ihrer Einwechslung binnen einer Zeigerumdrehung an Egribayat scheiterten (70.).


Trotz der Doppelchance kippte das Momentum in dieser Phase endgültig auf die Seite Fenerbahces, das nach Szymanskis Doppelpack zum Ausgleich in der Gesamtabrechnung (73.) auf das Weiterkommen in der regulären Spielzeit drängte. Weder Tadic (77.), noch En-Nesyri (90.+4) sollte jedoch der dritte Treffer gelingen. Die Verlängerung musste her.

Egribayat fliegt erfolgreich


Den 30-minütigen Nachschlag eröffneten die Hausherren sehenswert durch die auffällige Wolfsburger Leihgabe Cerny, dessen scharfer Schlenzer einzig ob einer herausragenden Parade Egribayats nicht den Weg ins Tor fand (100.). Und auch sonst waren die Schotten zunächst wieder das gefährlichere Team – einer guten Aktion Kostics (105.+1) zum Trotz.


So versuchte es etwa Tavernier zeitnah nach dem kurzen Seitenwechsel per Freistoß. Doch auch der Kapitän der Rangers fand seinen Meister im türkischen Schlussmann (109.), dessen Gegenüber in Minute 116 endgültig die Weichen auf Elfmeterschießen stellte: Gegen Akciceks flachen Versuch machte Butland sich ganz lang und hielt das Leder mit dem ausgestreckten Arm fest.

Butland sichert Rangers das Weiterkommen


Vom Punkt vergab dann direkt der erste Türke: Tadics zentraler Versuch prallte an Butlands Schienbein ab, die Schotten waren im Vorteil. Auch Egribayat zeichnete sich aber mit einer Parade gegen den dritten Rangers-Schützen, Hagi, aus – dem Butland jedoch die perfekte Antwort folgen ließ. Gegen Fred wehrte der Engländer den zweiten Strafstoß ab und wurde damit zum Matchwinner, da Yandas den vierten Anlauf Fenerbahces über den Kasten bugsierte.


Die Glasgow Rangers stehen somit im Viertelfinale der Europa League und treffen in diesem auf Athletic Bilbao. Lange feiern können die Schotten das aber nicht. Schließlich geht es bereits am Sonntag um 13.30 Uhr mit dem Old Firm beim nach Punkten weit enteilten Tabellenführer und Stadtrivalen Celtic weiter.


Fenerbahce muss sich derweil aus Europa verabschieden und wird sich speziell über das verkorkste Hinspiel, aber auch einige vergebene Möglichkeiten im Ibrox ärgern. Auch hier ist jedoch schnelle Aufarbeitung gefragt. Wenige Stunden nach den Rangers empfangen die Mannen vom Bosporus Samsunspor (18.30 Uhr).

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