Nielsen über Formtief bei Hannover 96: “Das tut weh”

Nur ein Tor in dieser Saison für Hannover 96: Havard Nielsen weiß, dass er sich steigern muss.

Seit 2022 bei Hannover 96: Offensivakteur Havard Nielsen
IMAGO/Aleksandar Djorovic
Seine Bilanz in dieser Saison ist ausbaufähig. In 23 Einsätzen hat Havard Nielsen genau ein Tor erzielt. Seine kicker-Durchschnittsnote liegt bei 3,93 – ebenfalls verbesserungsbedürftig. Nielsen weiß, dass er auf dem Platz schon mehr abgeliefert hat. In der vergangenen Spielzeit erzielte der Norweger in 27 Einsätzen sieben Treffer (kicker-Durchschnittsnote: 3,42). “Es gibt Phasen, wo es nicht so läuft, wie man sich das vorstellt. Das ist bei vielen Stürmern so”, erzählt der 31-Jährige, der im Sommer 2022 von Greuther Fürth zu Hannover 96 wechselte. Nielsens Rezept für mehr Treffsicherheit: “Da schaut man, dass man durch Trainingsleistungen und Übungen ein gutes Gefühl kriegt. Das ist auch die einzige Möglichkeit, dass man viel übt und ein gutes Gefühl hat. Die Chancen werden kommen, um das Ding zumachen.”
Geduld scheint gefragt: Nielsen wartet immer noch auf seinen zweiten Saisontreffer. Die fünfköpfige Offensivabteilung der Hannoveraner hat in dieser Spielzeit ohnehin noch keine überzeugenden Arbeitsnachweise abgeliefert: Insgesamt stehen nur 14 Tore in der Statistik. Nicolo Tresoldi liegt mit sechs Toren an der Spitze der 96-Statistik.
Auch am vergangenen Sonntag im Derby gegen Eintracht Braunschweig blieben die Stürmer torlos. Für den späten Ausgleich zum 1:1 in der Nachspielzeit war Innenverteidiger Josh Knight verantwortlich. Havard Nielsen saß zu diesem Zeitpunkt schon lange auf der Bank. Trainer Andre Breitenreiter hatte ihn nach 45 Minuten ausgewechselt und stattdessen Jessic Ngankam auf den Platz geschickt. “Keinem Fußballer macht es Spaß, in der Halbzeit rauszugehen. Das ist eine Entscheidung des Coaches, die ich respektiere. Ich bin darüber nicht sauer. Das tut in dem Moment aber ein bisschen weh”, gibt Nielsen zu. Im Derby zählte er nicht zu den schwächsten Akteuren auf Seiten von Hannover 96. Er weiß: “Nach 15 ordentlichen Minuten waren wir zu passiv. Wir hatten nicht den normalen Speed nach vorne, wie wir es in vielen Spielen zuvor hatten. Da waren ein paar Dinge, die auf diesem Niveau nicht passieren dürfen. Das war insgesamt kein gutes Spiel von uns.”
Nielsen: “Ich versuche voranzugehen und die Jungs zu unterstützen”
Am Freitag (18.30 Uhr) will 96 auf Schalke wieder besser agieren und aktiver werden. “Da kommt wieder eine schwierige Aufgabe auf uns zu”, meint Nielsen, der darauf hofft, auch in Gelsenkirchen wieder zur Startelf zählen zu dürfen. Gegen Braunschweig und zuvor in Nürnberg schenkte ihm Breitenreiter das Vertrauen. Nach dem 2:1-Sieg in Franken lobte Breitenreiter seinen Stürmer: “Howie macht Sachen einfach gut, die man von der Tribüne oder am Fernsehen in der Regel nicht sieht: viele Bälle festmachen, hohe Zweikampfquote, schlau die Räume besetzen.” Gegen Braunschweig schien der Coach nicht zufrieden gewesen zu sein. “Es tut immer gut, wenn du von Anfang an spielst”, erzählt Nielsen. “Ich versuche, mit Laufarbeit, Pressing, Kommunikation im Training ein bisschen voranzugehen und die Jungs zu unterstützen.”
Aber er weiß eben auch, dass er seit Monaten seiner Form der vergangenen Jahre hinterherläuft. Im April 2024 hatte er seinen Vertrag in Hannover bis Juni 2026 verlängert. “Ich bin immer sehr selbstkritisch. Und das werde ich auch wahrscheinlich immer sein. Deswegen gucke ich immer, was mache ich nicht gut genug und versuche, das im Training zu ändern.” Noch ohne durchschlagenden Erfolg.