Grammel starker Zehnter bei nächstem Schweizer Dreifach-Triumph

Marco Odermatt bleibt im Ski-Zirkus eine Klasse für sich. Den erneuten Coup im Gesamtweltcup macht er nun auch rechnerisch perfekt – und einen weiteren Triumph so nebenher. Auch ein Deutscher jubelt.

Von 25 auf 10: Anton Grammel.
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Marco Odermatt hat sich nun auch rechnerisch den Triumph im Gesamtweltcup gesichert. Der beste Alpin-Sportler der Gegenwart wurde beim Riesenslalom von Hafjell Zweiter hinter Landsmann Loic Meillard. Dadurch baute er den Vorsprung in der Gesamtwertung auf 635 Punkte aus – bei noch ausstehenden fünf Rennen ist ihm die vierte große Kristallkugel in Serie nicht mehr zu nehmen.
Praktisch hatte er schon vor dem Rennen in Norwegen feiern können, weil sein erster Verfolger Henrik Kristoffersen beim anstehenden Saisonfinale in den USA nicht mehr alle Rennen bestreiten wird.
Happy End nach “holprigem Weg”
Odermatt konnte in Hafjell zudem den vorzeitigen Gewinn der Disziplinwertung im Riesenslalom bejubeln. Auch da ist er im letzten Event nicht mehr von der Spitze zu verdrängen. Der 27-Jährige hat zudem die kleine Kristallkugel im Super-G schon sicher – und auch in der Abfahrt führt er vor dem letzten Rennen. Die Chancen stehen also sehr gut, dass der Eidgenosse genauso wie im vorigen Winter alle Disziplinwertungen gewinnt, um die er fährt.
“Das war ein holpriger Weg, aber es ist fantastisch”, sagte Odermatt mit Verweis auf eine kleine Schwächephase zu Beginn der Saison. Hinter Meillard und Odermatt kam Thomas Tumler in Hafjell auf Platz drei und machte damit einen Dreifach-Coup der derzeit dominierenden Schweizer perfekt.
Grammel mit Ausrufezeichen
Auch aus deutscher Sicht gab es eine positive Nachricht aus Norwegen: Anton Grammel wurde Zehnter und feierte damit seine beste Platzierung im Weltcup. Der 26-Jährige war nur von Zwischenrang 25 in den finalen Durchgang gestartet. Dann aber gelang ihm eine beherzte Fahrt, die Laufbestzeit noch vor den Odermatt, Meillard und Co. und der Sprung in die Top Ten.
In der Disziplinwertung verteidigte Grammel seinen Rang unter den besten 25 und darf damit beim Weltcup-Finale in Sun Valley (USA) dabei sein. “Ich bin sehr zufrieden mit meinem zweiten Durchgang”, resümierte er und sagte zur anstehenden Amerika-Reise: “Das ist richtig cool und eine Belohnung für die Saison.”
Fellers letzter Riesenslalom
Der gesundheitlich angeschlagene Manuel Feller (+3,06) musste sich in seinem wohl letzten Riesenslalom mit Platz 26 begnügen. “Es war ein Kampf von oben bis unten”, sagte der Österreicher im ORF. Feller wäre zwar gerne noch bis zu den Olympischen Spielen 2026 im “Riesen” gefahren, allerdings befindet er sich nicht mehr in den Top 30 der Disziplinenwertung. “Ich werde sicher nicht mit Startnummer 50 herumgurken, das tue ich mir nicht an”, betonte der 32-Jährige.
Falls Feller in der kommenden Saison über den Slalom – seine Paradedisziplin – die 500-Punkte-Marke erreicht, die ihm eine bessere Startnummer garantieren würde, “dann würde ich gerne noch ein gutes Rennen als Abschluss im Riesentorlauf fahren”, sagte er. “Sollte das nicht der Fall sein, wird das heute mein letztes Riesentorlauf-Rennen gewesen sein. Es ist lange gut gegangen und ich habe sehr viele schöne Erfolge feiern dürfen.” Feller fuhr im Riesenslalom siebenmal aufs Podium, ein Weltcup-Sieg gelang ihm bei vier zweiten Plätzen nicht.
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