Bundestagswahl: Lars Klingbeil sichert sich ersten Listenplatz von Niedersachsen-SPD

Der einflussreiche SPD-Landesverband Niedersachsen geht mit Bundesparteichef Lars Klingbeil an der Spitze in den Bundestagswahlkampf. Klingbeil wurde auf einer Landesvertreterversammlung in Hannover mit 98,2 Prozent auf Listenplatz eins gewählt.  

Mehrere prominente SPD-Politiker stammen aus Niedersachsen. Der laut Umfragen beliebteste Politiker Deutschlands,
Verteidigungsminister Boris Pistorius, landete auf dem dritten
Listenplatz. Wegen Krankheit war er in
Hannover nicht vor Ort. Den zweiten Listenplatz sicherte sich
Verteidigungsstaatssekretärin Siemtje Möller. Unter den ersten zehn
Listenplätzen landeten auch Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (5) und
Generalsekretär Matthias Miersch (7). Bei der vergangenen Bundestagswahl
2021 hatte Heil die Liste angeführt.

Pistorius war zwischenzeitlich als mögliche Alternative zum Kanzlerkandidaten Olaf Scholz gehandelt worden. Auch Klingbeil galt als möglicher Ersatzkandidat für den amtierenden Kanzler. Nach zweiwöchiger öffentlich ausgetragener Debatte teilte Pistorius im November mit, auf eine Kandidatur zu verzichten und beendete damit die Personaldebatte.

Kritik an Friedrich Merz

In seiner Bewerbungsrede griff Klingbeil den Unionskanzlerkandidaten Friedrich Merz heftig an. Er könne verstehen, dass die Union ihren Spitzenkandidaten verstecke, sagte der SPD-Chef. “Je stärker Friedrich Merz auftritt, desto schlechter ist das für sein Stimmergebnis.” Kritik äußerte Klingbeil unter anderem an Merz’ Haltung zur möglichen Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. Wäre Zurückrudern olympisch, könnte Deutschland mit Merz wieder Goldmedaillen gewinnen, sagte Klingbeil dazu. Im Wahlkampf laufe alles auf eine entscheidende Frage hinaus: Scholz oder Merz?

Während Scholz die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine vehement ablehnt, tritt Merz für solche Lieferungen ein. In einem Auftritt in der ARD-Sendung Caren Miosga im Oktober schränkte Merz jedoch ein, dass er solche Lieferungen nur unter bestimmten Bedingungen unterstützen würde. “Ich würde es nicht einfach so tun”, sagte er.

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