Freund kündigt “sehr zeitnahe Entscheidung” bei Kimmich an

Der FC Bayern marschiert souverän in Richtung Meisterschaft, für Wirbel sorgte zuletzt aber das zurückgezogene Vertragsangebot an Joshua Kimmich. Jetzt äußerte sich Christoph Freund zu dem Thema.

Bleibt er oder geht er? Joshua Kimmich.
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“Es wird nicht langweilig”, sagte ein sichtlich zufriedener Sportdirektor nach dem 3:1 in Stuttgart bei DAZN und meinte, dass “es ein schöner Abend für uns” war. Ein Abend, an dem Joshua Kimmich mal keine Rolle spielte, der Nationalspieler fehlte aufgrund einer Sehnenreizung. Und dennoch führt dieser Tage kaum ein Weg am 30-Jährigen vorbei – zu sehr bewegt seine Vertragssituation die Gemüter.
In vier Monaten endet Kimmichs Vertrag, die Verhandlungen ziehen sich schon lange hin, doch zuletzt entschied sich der Rekordmeister dazu, das Angebot für eine Vertragsverlängerung (vorerst) zurückzuziehen – es war ein deutliches Zeichen, dass die Klubspitze setzte.
Das heißt aber noch lange nicht, dass die Tür für Kimmich zugeschlagen wurde, ohnehin hielt sich Freund diplomatisch zurück. So ging er nicht direkt auf das zurückgezogene Angebot ein und meinte, angesprochen auf Gerüchte über ein etwaiges Interesse des FC Arsenal, dass er kein Angebot von den Gunners bekommen habe. “Es wird so viel spekuliert und berichtet. Wir haben nie eine Wasserstandsmeldungen über den Stand der Vertragsverhandlungen gegeben – und das werden wir jetzt auch nicht machen. Ich kann nur betonen, dass wir die letzten Monate mit Jo richtig gute und faire Gespräche geführt haben. Das werden wir auch weiterhin machen.”
“Generell steht keiner über dem Verein”
Freund kündigte aber an, dass es “sehr zeitnah eine Entscheidung geben wird. Aber wir kommentieren jetzt nichts. Es wurde schon so viel geschrieben. Wir sind mit Jo im direkten Kontakt und das ist das Wichtigste.” Auch Sportvorstand Max Eberl ließ sich nichts entlocken. “Wir wissen, was wir aneinander haben. Wir gehen sehr, sehr respektvoll miteinander um und: Wir sprechen die ganze Zeit auf Augenhöhe.”
Eberl zeigte sich zwar optimistisch, betonte aber, dass “generell keiner über dem Verein steht. Und wenn ein Spieler sich anders entscheidet, entscheidet er sich anders. Und dann wird es auch beim FC Bayern weitergehen.” Dass es auch ohne Kimmich gehen kann, zeigten die Bayern dann auch in Stuttgart, wo neben Kimmich auch der erkrankte Aleksandar Pavlovic auf der Doppel-Sechs fehlte.
“Jo hat jedes Spiel gemacht, er ist sehr wichtig, Aleks hat immer super gespielt”, erklärte Freund und sagte mit Blick auf Leon Goretzka und Joao Palhinha, die gegen den VfB als Ersatzleute überzeugten: “Wir haben einen sehr guten Kader und die Mannschaft hat es sehr gut gemacht.” Coach Vincent Kompany ergänzte: “Heute haben wir gesehen, dass wir diesem Kader vertrauen können.”
Dennoch ist klar, dass man sich in München über einen Kimmich-Verbleib freuen würde. Das machte auch Goretzka deutlich, der auf die Frage, ob er sich freuen würde, wenn Kimmich bliebe kurz und bündig antwortete: “Ich würde mich freuen.”