Karlsruher SC: Franke und sein folgenschwerer Fehlschuss

Der Karlsruher SC unterlag am 25. Spieltag der 2. Bundesliga verdient und deutlich mit 0:3 bei Darmstadt 98. Genau so fiel auch die Analyse von Trainer Christian Eichner und Marcel Franke, der eine frühe Großchance vergeben hatte, nach dem Spiel aus.

Konnte seinen Fehlschuss aus kurzer Distanz selbst nicht fassen: Karlsruhes Marcel Franke.
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Es war die 6. Minute, die die Partie zwischen Darmstadt 98 und dem Karlsruher SC wohl in eine andere Bahn hätte lenken können. Nach einer Ecke scheiterte Nicolai Rapp zunächst an Lilien-Keeper Marcel Schuhen, der den Ball aber nur nach vorne abwehren konnte. Dort stand KSC-Innenverteidiger Marcel Franke völlig frei, setzte den Ball aus vier Metern aber an die Oberkante der Latte.
2. Bundesliga, 25. Spieltag
“Ich bin zwar kein Stürmer, aber ich bin davon überzeugt, dass ein Großteil der Zuschauer aus dem Stadion den im Tor untergebracht hätte. Das muss ich hinkriegen”, gab sich der 31-Jährige bei Sky selbstkritisch und gestand: “Das ziehst du das ganze Spiel mit.” Nur vier Minuten später brachte Isac Lidberg die Lilien in einer ähnlichen Situation in Führung, anschließend ließ sich der KSC klar den Schneid abkaufen.
Da müssen wir schon ordentlich drüber reden.
“Ich muss den Schuss einfach im Tor unterbringen, dann führen wir auswärts mit 1:0” haderte Franke. “So wie wir die letzten Wochen verteidigt haben, hätte uns das gut in die Karten gespielt.” Die guten Leistungen der letzten Wochen zu bestätigen, gelang den Gästen dann aber nicht mehr. “Man muss klipp und klar sagen, dass Darmstadt uns richtig gut bespielt hat, wir sind kaum in die Zweikämpfe gekommen, es haben immer irgendwie ein paar Meter gefehlt.”
Insgesamt sei es aber eben auch “sehr, sehr wenig” gewesen, was die Karlsruher zeigten. “Ich glaube, Darmstadt hatte einen guten Auftritt, aber ich weiß nicht, ob die heute an die 100 Prozent kommen mussten”, ordnete Franke ein. “Das ist natürlich bitter, wenn man so ein Auswärtsspiel hinlegt. Hier kommen 2000 KSC-Fans mit. Da müssen wir schon ordentlich drüber reden.”
Das war von A bis Z nichts heute.
Nach Reden war seinem Trainer allerdings mal so gar nicht. “Das war von A bis Z nichts heute. Es war hochverdient”, echauffierte sich Christian Eichner. “Ich hätte mir schon gewünscht, dass ich sehe, dass wir zwei Spiele in Folge gewonnen haben. Das haben wir bis auf die Großchance am Anfang nicht einmal auf den Platz bekommen.” So blieb dem Coach nur ein Lösungsansatz: “Training. Wir können es uns auch auf dem Fernseher anschauen, aber vom Zuschauen ist man noch nicht besser geworden.”