Nach schwachem Start: Buccaneers buchen Playoff-Ticket

Die Tampa Bay Buccaneers haben sich in dieser finalen Week 18 das letzte Playoff-Ticket der NFC gesichert – und zwar nach schlechtem Auftakt in ihr Spiel. Mit doppelt leeren Händen standen am Ende die Atlanta Falcons da – und auch die New England Patriots verspielten etwas. Obwohl sie ihr Match positiv gestalteten.

“Win and in”: Der in dieser Saison starke Baker Mayfield hat die Tampa Bay Buccaneers in die Playoffs geführt.
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Der nächste Divisionssieg für die Bucs
Tampa Bay hält die Zügel in der NFC South weiterhin in eigener Hand. Bereits zum vierten Mal in Folge (!) sicherte sich das Team aus Florida Platz 1 in der Division und kann sich weiterhin bestätigt fühlen, nach der kurzen Ära mit Tom Brady (Super-Bowl-Sieg 2021 gegen die Kansas City Chiefs) an den richtigen Stellschrauben gedreht zu haben.
Vor allem auf der Quarterback-Position, wo Baker Mayfield große Fußstapfen auszufüllen hatte – und dies eindrucksvoll tat. Besonders in dieser Spielzeit, die nun mit einem 27:19 gegen die New Orleans Saints (5-12) ihre vorläufige Krönung fand – Bestwerte wie deutlich über 4000 Passing Yards, über 40 Touchdowns inklusive. Bei ihrem Regular-Season-Finale drehten die Bucs, die ihr Schicksal in eigener Hand hielten, nach schwachen 6:16-Start immer mehr auf.
Mann des Tages hier: eben jener Mayfield, der trotz einer Interception das Spiel an sich riss und bis zum Ende noch 221 Passing Yards, 68 Rushing Yards (Karrierebestwert) sowie zwei Touchdown-Pässe verbuchen sollte. Rookie-Running-Back Bucky Irving sorgte mit 89 Yards samt Score für den Rest und den letztlich verdienten Sieg zur 10-7-Bilanz.
Ebenfalls im Mittelpunkt: Star-Receiver Mike Evans, der zum elften Mal in seiner elften NFL-Saison die Marke von 1000 Receiving Yards einstrich – und das erst wenige Sekunden vor Schluss.
Young überstrahlt die starken Falcons-Asse
Mit doppelt leeren Händen stand somit Atlanta (8-9) da. Denn einerseits hätten die Falcons das Weiterkommen aufgrund des Sieges von Tampa Bay ohnehin nicht mehr verhindern können, zudem verloren sie ihr Heimspiel gegen die Carolina Panthers (5-12) sowieso nach Overtime 38:44.
Setzte zum Abschluss der Regular Season eine Duftmarke, die Panthers-Fans Hoffnung auf die nächste NFL-Saison machen dürfte: Bryce Young.
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Verlassen konnten sich die Gastgeber beim Punktefestival zwar auf Rookie-Spielmacher Michael Penix Jr., der erst vor Wochen für den schwachen und vor dem bereits wieder vor dem Abschied stehenden Routinier Kirk Cousins übernommen hatte. Doch dessen 312 Passing Yards samt zwei Total Touchdowns (eine Interception) reichte nicht zum Erfolg – genauso wenig wie die famosen Darbietungen von Running Back Bijan Robinson (170 Yards, zwei TDs) sowie Wide Receiver Drake London (187 Yards, zwei TDs).
Warum? Weil auf der anderen Seite Bryce Young sein bestes Spiel der Karriere ablieferte. Der zwischenzeitlich in dieser Saison von Head Coach Dave Canales auf die Bank verfrachtete Quarterback (First Overall Pick des NFL Drafts 2023) warf für drei Touchdowns und erlief zwei selbst. So etwas hatte noch kein Panther in der eigenen Franchise-Geschichte geschafft.
Was aber am Ende für beide Mannschaften am meisten galt und sicher tief sitzen dürfte: Schon zum jeweils siebten Mal in Folge verpassten diese Teams die Playoffs.
Patriots geben First Overall Pick ab
Am anderen Ende des Tableaus ging es unter den schlechtesten Teams dieser Saison noch darum, wer diese Regular Season mit der schwächsten Bilanz abschließen würde. In der Pole Position: die Patriots.
Doch New England ging die Sache sportlich an – und lieferte den nicht mit der A-Kapelle auftretenden Buffalo Bills (13-4) einen Kampf bis hin zum gefeierten 23:16-Sieg. Damit schlossen die Pats um Sechstrunden-Rookie-Quarterback Joe Milton III (241 Yards, ein TD) oder auch dem eigentlich unter dem Radar laufenden Receiver Kayshon Boutte (117 Yards, ein TD) die Saison mit 4-13 ab. Und somit eben nicht als letztplatziertes Team mit der Garantie des First Overall Picks im kommenden NFL Draft 2025 in Green Bay.
Dieses Wahlrecht bekamen die Tennessee Titans (3-14) “überreicht”, sie verloren ihr finales Heimspiel gegen die Houston Texans (10-7 – Sieger der AFC South) mit 14:23. Zudem sprangen die Patriots übrigens noch an den Cleveland Browns (3-14) und New York Giants (3-14) vorbei – und entließen noch am Spieltag ihren Head Coach Jerod Mayo, der erst vor dieser Regular Season als Nachfolger des großen Bill Belichick eingestellt worden war.
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Sorgen in Green Bay: Was war sonst noch los?
Verletzte sich am rechten Wurfarm und spielte nicht mehr: Jordan Love.
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Zum ersten Mal seit 2018 und nach elf Niederlagen in Serie gegen den ärgsten Divisionsrivalen konnten die Chicago Bears (5-12) die Green Bay Packers (11-6) mal wieder schlagen. Mit 24:22, weil mit Ablauf der Uhr Kicker Cairo Santos nervenstark aus 51 Yards durch die Stangen vollendete. Zuvor hatten die Bären “The Pack” unter anderem mit einem Punt-Return-Fake über Josh Blackwell, der für stolze 94 Yards bis in die Endzone gelaufen war, ausgetrickst.
Green Bay läuft damit als siebter Seed der NFC in die Playoffs ein – und trifft am nächsten Wochenende auf die starken Philadelphia Eagles. Eine Neuauflage des spannenden Week-1-Duells aus Brasilien (34:29 für Philly) also. Sorgen machen sich die Käsestädter allerdings um den wichtigen Wide Receiver Christian Watson, der wohl mit einer Knieverletzung komplett wegbrechen wird, und Jordan Love. Der Quarterback hatte sich am Ellenbogen weg getan und war laut Cheftrainer Matt LaFleur sicherheitshalber gar nicht mehr eingesetzt worden.
Ihren siebten Seed hätten die Packers übrigens auch bei einem Heimsieg gegen Chicago nicht mehr verlassen, weil parallel die Washington Commanders (12-5) dramatisch bei den Dallas Cowboys (7-10) zuschlugen. Sekunden vor Schluss fand hier Spielmacher Marcus Mariota Anspielstation Terry McLaurin zum 23:19. Der eigentliche Quarterback Jayden Daniels wurde früh geschont.
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