Trotz Gosens-Doppelpack: Betis schlägt Florenz und steht im Finale

Nach dem 2:1 im Hinspiel hatte Real Betis gute Voraussetzungen, um sich im Rückspiel das Finalticket zu sichern. Doch es sollte 120 Minuten dauern, bis der Einzug ins Endspiel perfekt war.

Abde schoss Real Betis in Florenz ins Finale der Conference League.
IMAGO/Giuseppe Maffia
Nachdem Sevilla im Halbfinal-Hinspiel der Conference League den zweimaligen Finalisten AC Florenz mit 2:1 geschlagen hatte, mussten die Italiener sich im eigenen Stadion etwas einfallen lassen, um noch einmal zurückzukommen. Dafür wechselte Fiorentina-Coach Raffaele Palladino nach der 0:1-Niederlage bei der AS Rom auf fünf Positionen. Ranieri, Adli, Dodo, Fagioli und Gudmundsson begannen statt Pablo Mari, Ndour (beide nicht im Kader), Parisi, Richardson und Zaniolo (alle auf der Bank).
Sevillas Trainer Manuel Pellegrini tauschte nach dem 2:1-Sieg bei Espanyol Barcelona ebenfalls fünfmal und ließ neben Pokaltorwart Fran Vieites, der erneut für Adrian im Tor stand, auch Johnny, Isco, Bakambu und Pablo Fornals von Beginn an ran. Dafür wichen Altimira, Jesus Rodriguez (beide auf der Bank), William Carvalho und Cucho Hernandez (beide nicht im Kader).
Doppelter Gosens dreht das Spiel
Die ersten Minuten begannen sehr verhalten. Während Betis um Stabilität bemüht war, schien die Fiorentina erstmal Sicherheit ausstrahlen zu wollen. Wohl auch deshalb kamen die Gastgeber in der ersten Viertelstunde zu keiner gefährlichen Abschlusssituation. Stattdessen war es auf der Gegenseite Isco, der eine Hereingabe von Pabo Fornals nur knapp verpasste (12.)
Danach gewann die Partie an Fahrt. Auf beiden Seiten kam es zu guten Möglichkeiten, bei denen erst Kean für die Fiorentina knapp drüber schoss (20.), ehe Sabaly und Bartra für Betis auf der Linie klärten (22.) und Antony nach einem Konter an de Gea scheiterte (23.). Ab diesem Zeitpunkt ging es hin und her und so war es nur folgerichtig, dass Antony in der 30. Minute mit einem traumhaften Freistoßtor die Betis-Führung besorgte.
Conference League, Halbfinale
Doch dieses Gegentor weckte die Gastgeber auf. Nur vier Minuten nach dem 0:1 war es Gosens nach einer Ecke, der unbedrängt zum Ausgleich einnickte. Betis war seinerseits um eine schnelle Antwort bemüht und so nagelte Johnny einen Abschluss in der 41. Minute an die Querlatte. Doch auch das war nicht der Schlusspunkt auf diesen ersten Durchgang. Denn in der 42. Minute bekam Florenz eine Ecke zugesprochen, bei der Gosens ebenfalls erneut völlig frei war – 2:1.
Zähe zweite Halbzeit geht in die Verlängerung
Im zweiten Durchgang übernahm Florenz zuerst das Kommando, ohne dass es wirklich gefährlich vor das Tor der Gäste kam. Beide Teams scheuten das Risiko, und so plätscherte die Partie vor sich hin. Erst Antony hatte in der 68. Minute so etwas wie eine Chance für die Gäste. Kurz darauf war es dann Natan, der nach einer Ecke das Tor knapp verpasste (68.).
Das Spiel kam nicht richtig in Fahrt. Viele Fouls unterbrachen häufig den Spielfluss. Erst in der 86. Minute wäre es beinahe erneut ein Freistoß gewesen, der zum Tor für die Fiorentina geführt hätte, doch Gosens verpasste knapp. Den Schlusspunkt dieses zweiten Durchgangs setzten nochmal Antony und der eingewechselte Abde, die jedoch jeweils an de Gea scheiterten (89.).
Abde macht den Unterschied
Die Teams mussten also in die Verlängerung. Und es war ihnen anzumerken, dass sie Körner gelassen hatten. Die Risikobereitschaft war gering, doch in der 97. Minute wurde Antony rechts freigespielt, der Abde fand. Dieser schob zum Ausgleich ein. Danach standen die Gastgeber unter Zugzwang, sie schafften es jedoch nicht wirklich, Betis einzuschnüren. Stattdessen konnten die Gäste immer wieder kontern.
So hatte nochmals Abde das 3:2 auf dem Fuß, doch sein Abschluss in der 120. Minute klatschte nur an den Pfosten. Letztlich trennten sich die AC Florenz und Betis nach großem Kampf 2:2, wodurch die Spanier das Finale der Conference League gegen den FC Chelsea erreichten. Für die Fiorentina platzte indes der Traum der dritten Endspielteilnahme in Folge.
Am Montag (18.30 Uhr) ist Florenz nach diesem bitteren Ausscheiden beim FC Venedig zu Gast. Bereits am Sonntag (21 Uhr) empfängt Sevilla in La Liga Osasuna.